Mi Hrtm
1/5
Leider aus meiner Sicht kein Verständnis für uns als Brautpaar in Corona-Lage.
Hinweis: Ich teile hier lediglich meine eigenen Erfahrungen - dies heißt nicht, dass es grundsätzlich so ablaufen muss.
Auf der Suche nach einem DJ für unsere Juni-Hochzeit 2020 sind wir recht schnell auf Martin Meyer gestoßen und haben uns im Dezember 2019 für ihn als Hochzeits-DJ entschieden. Anfänglich waren wir auch glücklich mit unserer Entscheidung, da wir uns auf Anhieb gut verstanden haben.
Doch dann kam durch Corona alles anders als gedacht und erhofft.
Wir haben versucht die Verschiebung unserer Feier so lange wie möglich hinauszuzögern, da wir wussten, dass der Lockdown für alle Dienstleister hart sein würde. Auch uns hat Corona beruflich getroffen, sodass wir das gut nachvollziehen konnten. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden die Hochzeit - sofern es möglich gewesen wäre - stattfinden zu lassen.
Als sich die Situation leider nicht gebessert hat, mussten wir uns Mitte April leider dazu entscheiden unsere Juni-Hochzeit auf einen anderen Termin zu verlegen (was auch uns hart getroffen hat) - da wir jedoch auch Gäste aus dem Ausland erwarteten und eine Einreise nicht sichergestellt war, haben wir 10 Wochen vor dem Termin gemeinsam mit der Location die Entscheidung zur Verschiebung getroffen.
Jedes Brautpaar welches eine Hochzeit plant, kann sich vorstellen, dass 10 Wochen ein kurzer Zeitraum ist - man kann also nicht sagen, dass wir die Entscheidung überstürzt oder voreilig getroffen haben.
Über die Verschiebung haben wir Martin sofort in Kenntnis gesetzt und im gleichen Zuge den neuen Termin angefragt, zu welchem er bereits gebucht war. Leider hatte er meinem Empfinden nach wenig Verständnis für unsere Situation und wies darauf hin, dass wir entweder einen DJ aus seinem Repertoire buchen sollten, oder Stornogebühren zahlen sollten.
Corona hat sich keiner ausgesucht, weder die Dienstleister, noch die Brautpaare, die eigentlich nur eine schöne und unvergessliche Feier haben möchten. Wir haben das Datum nicht aus reiner Laune verschoben.
Selbstverständlich haben wir uns das Vorstellungsvideo des DJ-Kollegen angeschaut, sogar ein Gespräch mit ihm geführt - leider hat es zwischenmenschlich einfach nicht sollen sein und da uns das sehr wichtig war haben wir uns gegen den Kollegen von Martin Meyer entschieden.
Dann gingen die Gespräche zu den Stornogebühren los - andere Dienstleister hatten Verständnis "schließlich läge es ja nicht am Willen" - bei Martin Meyer ging es eher weniger darum, sondern wie hoch die Stornogebühren sein sollten. NOCHMAL: Als Brautpaar kann man nicht einfach den Tag der Hochzeit abwarten und auf eine positive Entscheidung der Regierung zu den Maßnahmen hoffen.
Nach einigen E-Mails und sogar dem Angebot, dass wir Martin für eine andere Feier buchen würden (als Ersatz) gingen die "Verhandlungen zur Höhe der Stornogebühr" los. Im Zuge dieses Gespräches und der endgültigen Verlegung der Hochzeit, erhielt ich 7 Wochen vor dem ursprünglichen Hochzeitstermin eine E-Mail von Martin. "Gute Nachrichten, Hochzeiten sind wieder erlaubt". Aus meiner Sicht war diese Nachricht unangebracht - schließlich wurde die Hochzeit bereits verschoben - zumal es noch um die Einigung der Stornogebühr ging. Dies setzte mich eher unter Druck.
Bis heute bin ich der Ansicht, dass es keine Stornierung in dem Sinne war - da die Verlegung der Coronasituation geschuldet war. Letztendlich haben wir uns geeinigt, allerdings hätte ich auf die Zahlung des "Lehrgeldes" dass ich gezahlt habe, gerne verzichten können. Denn wie gesagt, auch Brautpaare bleiben von Corona-Auswirkungen nicht verschont.
Viele Selbstständige befinden sich aufgrund von Corona in einer misslichen Lage - keiner hat sich diese Situation ausgesucht. In dieser Ausnahmesituation kann man aber sehen, wer kooperativ ist und wer nicht.
Auch wenn wir mit Zahlung der Stornogebühr (hier ist Martin zwar auf uns zugekommen, es war jedoch bzw. ist immer noch viel Geld für mich) friedlich auseinander gegangen sind, war ich leider unzufrieden mit der Gesamtsituation.